Mittwoch, 16. März 2011

Auch wenn heute kein MMM ist ...

... so hab ich mein Shirt doch gestern noch fertig genäht und zeig es Euch heute.

Bei mir muss selbstgenähtes immer möglichst kombinierfreudig sein, auch wenn das Risiko besteht, dass es langweilig wird. Und mir passiert es öfter, dass ich mir eine passende Kombination ausdenke, Teil 1 und Teil 2 zuschneide, alles natürlich schön aufeinander abgestimmt. Dann nähe ich erst das Shirt, denn das passt auch bei ein oder zwei Kilos mehr auf der Waage ... und Rock oder Hose bleiben liegen ... ich plane gerade ne Fastenzeit oder die passenden Schuhe sind eh noch nicht gefunden oder ... ach es gibt genug Gründe für schöne Uvos... Und wenn dann Teil 2 fertig wird, kann es sein, dass Teil 1 inzwischen zu weit ist oder schon so oft geschleppt, dass es doch langsam ersetzt werden sollte. Letzteres ist ja nicht ganz so schlimm ... und so plane ich meine Sachen jetzt immer so, dass Neues zu mindestens einem alten Teil passt ...


In diesem Fall fehlte mir zum schwarz-grauen Wollrock einfach noch ein nicht mehr ganz so dickes Oberteil. Uni soll es schon sein, denn der Rock ist ja schon ein wenig gemustert. Und es soll im Frühjahr auch das kurzärmlige schlammfarbene Jerseykleid schlechtwettertauglich machen, Ärmel und Ausschnitt müssen ganz neutral sein ... also am besten schwarz.

So lag das Shirt zugeschnitten und schon ziemlich fortgeschritten auf dem Nähtisch, nur die Säume fehlten noch. Zum Fasching durfte es sogar so schon mit. Der Hexe, die darin steckte, waren ein paar Fransen und Fädchen unten ganz egal. Aber der Trolljente war es viel zu langweilig, da musste noch was rauf.

Die erste Idee war, von unten eine Blümchenkante drauf zu sticken, so wie ein Blumenbeet aus der Käferperspektive. Aber ohne Stickmaschine ist das doch ziemlich zeitaufwändig. Noch ist es kalt genug draußen für die dicken Stiefel in schwarz, jetzt brauche ich das Shirt und nicht in 2 bis 4 Wochen.

Dann fiel mein Auge auf eine Hand voll Abfall in grau und schwarz ... diese Streifen, die die Overlock immer absäbelt. Und das waren doch genau die Farben, die zum Rock passen. Also einmal diese Hand voll Streifen auf das Shirt gekippt, die Hälfte wieder aufgesammelt und den Rest etwas umdrapiert. Das ganze dann noch einmal, nachdem das passende Vlies auf der Rückseite klebte, aber schön nacheinander feststecken und festzickeln. Zuletzt kamen die schwarzen Streifen dran, die aber mit Geradstich in weinrot, so als dezenter Kontrast, zu viel Farbe ist ja auch nicht mein Ding.


Hm, aber ein klein wenig Farbe fehlte doch noch. Ein Knopf ... fiel mir spontan ein ... aber weinrot war nun mal schon gesetzt und nicht im Fundus. Ganze 2 cm einer schmalen Spitze, die beim Einkauf mal gratis dabei war, hab ich geopfert und zerschnipselt, erst nur die Motive, dann fand die Bogenkante doch noch ein Plätzchen. Und weil es in meinem Arbeitszimmer echt chaotisch zugeht, lag da auch noch ein ganz kleiner Spitzenrest vom grauen Shirt, der fand dann auch noch einen Platz...

Am längsten hat es am Ende dann gedauert, das abreißbare Vlies auf der Rückseite aus den Zickzacknähten zu zupfen ... den Berg Abfall hab ich gestern ja schon gezeigt ... für den hab ich nun wirklich keine Verwendung mehr...

Dienstag, 15. März 2011

Einen Stylish Blogger Award ...

... hab ich bekommen, von Uta. Vielen Dank dafür, es ist mein erster.



Ich soll also 7 Dinge schrieben, die Ihr noch nicht wisst. Da dies ja mein Näh- und Kreativblog ist, bleib ich gleich beim Thema.

1. Angesteckt mit dem Nähen hat mich meinen Mama. Vielleicht ist aber doch schon ein wenig davon in meinen Genen. Meine Uroma, die ich leider nie kennengelernt habe, war Weißnäherin. Ihre alte Nähmaschine ziehrt inzwischen mein Wohnzimmer, auch wenn ich sie nicht nutze.

2. Nähen gelernt hab ich aber weniger von meiner Mama, als ihr lieb war. Das war zu einer Zeit, in der ich als Teenie möglichst schnell etwas tragen wollten. Die Zeit, in der wir aus Bettlaken diese Blusen nähten ... 2 Quadrate und auf beiden Schultern ein paar Riegel ... oder Kleider, in denen wir Jahre später unsere dicken Kugelbäuche durch die Gegend tragen konnten, verziert mit Makrameeborten und Holzkugeln. Da war "Passform" ein Fremdwort und solche Begriffe wie "Einhalten", "Durchschlagen" und selbst "Heften" für mich Wörter, die mich ganz schnell ausreißen ließen. So hab ich die (damals für mich leider zu seltene) Abwesenheit meiner Mama genutzt, mich an ihre Nähmaschine zu setzen und selber zu probieren, was ich hinkriege. Sätze, die mit "Normalerweise ..." anfangen, lassen es immer noch in meinen Ohren klingeln...

3. Ich bin meiner Mama doch trotzdem unendlich dankbar ... an so manchen damals ignorierten Rat hab ich mich später doch wieder gern erinnert ... und dass sie mich schon früh an ihre Nähmaschine gelassen hat, zeugt von großem Vertrauen ... weiß ich doch, wie oft sie in die Stadt gelaufen ist, um eine dieser begehrten elektrischen Nähmaschinen zu bekommen, die auch Zickzack kann.

4. Ein kleines Taschengeld hab ich mir beim Studium mit Nähen verdient. Damals noch zu einem Stundenlohn, von dem andere nur geträumt haben. 40 Ostmark (für Kindersachen seeehr viel Geld) bekam ich für einen Kinderjogginganzug in Größe 110 ... für andere Größen hatte ich keinen Schnitt ... aber er war nicht tintenblau und aus Plastik wie die anderen, sondern aus Baumwollsweat wie die aus dem Westen ... genäht aus dicken Unterhosen und den großen Unterröcken für ältere Damen ... die gab es ab und an auch in rosa und hellblau ...

5. Geblieben ist mir aus der Anfangszeit eine Sammelleidenschaft, die teilweise doch übertrieben ist. Mir fällt zu jedem Rest noch etwas ein ... und die Hand, die schon über dem Papierkorb schwebte, schnellt doch wieder zurück. Und sollte ich etwas ausmustern, so schneid ich doch noch das eine oder andere Teil vorher ab. Alte Jeans werden zu Flickenteppichen oder Taschen, Bodys aus alten Zeiten tauchen überall als Mützen oder Bündchen wieder auf. Leider reicht die Zeit dann nicht, alle diese Ideen halbwegs zeitnah umzusetzen :-(

6. Mein Stofflager zeige ich Euch nicht ... nur soviel ... es kommen weit mehr als 100 m zusammen. Ich wohne einfach viel zu weit weg vom nächsten Laden, in dem man fühlen und betasten kann. Und ich brauche einiges auf Lager, aus dem ich dann spontan wählen kann, wenn ich eine Idee habe.

7. Mein Blog gefällt mir ehrlich gesagt noch nicht wirklich. Das Design ist auf der Strecke geblieben, Nähen ist mir im Moment wichtiger als der Rand um meinen Blog. Außerdem finde die Tatsache, dass die Farben auf meinem Dienstnotebook einfach ganz anders sind als am heimischen Computer, irgendwie frustrierend. Also noch eine Baustelle, die auf Ideen und noch mehr auf Zeit wartet.

Und nun reiche ich weiter an

Montag, 14. März 2011

Kreatives Chaos...

... herrschte bis zum Tischplattentausch rund um meine Nähmaschinen. Manchmal nervt es, wenn nach jeder Naht am neuen Teil irgendwelche alten Fädchen hängen, auf der anderen Seite animiert es, entstehen durch Zufall die besten Ideen ...



So haben mich die Reste, die im Abfallbehälter der Overlock in der letzten Zeit angefallen sind, zu einer Applikation animiert.  Der Kuscheljersey vom Ringelkleid, grauer feiner Waffelpikee und der schwarze Jersey vom Shirt, auf dem das ganze dann gelandet ist ... 

Dank moderner Materialien und Technik ließ sich alles auch gut aufnähen ... aber wer bitte puhlt gern das Vlies von der Rückseite, vor allem aus Zick-Zack-Nähten...

Wie das Shirt am Ende aussieht und was noch so alles zur Applikation gekommen ist, werde ich wahrscheinlich am Mittwoch an der Frau zeigen, die Säume fehlen noch.